Aufgrund der aktuellen Situation werden die ersten Termine der Veranstaltung online als Live-Sessions via Zoom stattfinden. Nach aktueller Planung soll die Veranstaltung im April in Präsenz fortgesetzt werden. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und Updates werden über die ILIAS Gruppe zur Verfügung gestellt.
Der Kurs besteht aus fünf Kapiteln zu den folgenden Themen:
Wir behandeln zunächst ausgewählte Definitionen und wesentliche Klassen von Finanzrisiken. Darauffolgend führen wir unseren Risikomanagementbegriff ein und definieren die Ziele einer Steuerung von Finanzrisiken. Weiterhin beschreiben wir den Risikomanagementprozess und Instrumente zur Risikosteuerung. Abschließend diskutieren wir Grenzen eines quantitativen Risikomanagements im Finanzbereich.
Als statistische Grundlage der Definition von Tailrisikomaßen führen wir zunächst einen allgemeinen Quantilbegriff ein. Darauf aufbauend definieren wir den Value-at-Risk (VaR) und illustrieren dessen Berechnung unter ausgewählten Verteilungsannahmen. Anschließend diskutieren wir Stärken und Schwächen des VaR basierend auf der Idee kohärenter Risikomaße. Motiviert durch diese Diskussion führen wir den Expected Shortfall (ES) und den Conditional-Value-at-Risk (CVaR) als alternative Tailrisikomaße ein. Ergänzend behandeln wir die Messung von Tailrisiken im Kontext von Finanzzeitreihen und das Backtesting von VaR-Prognosen.
Im dritten Kapitel behandeln wir zunächst die Delta-Normal-Approximation und Simulationstechniken als grundlegende Ansätze zur Messung von Marktpreisrisiken. Anschließend gehen wir spezifisch auf die VaR- und ES-Berechnung für Positionen in Aktien und Aktienoptionen sowie für Positionen in festverzinslichen Wertpapieren ein. Des Weiteren diskutieren wir Methoden zur Berücksichtigung von Wechselkursrisiken und zur Risikoaggregation auf Portfolioebene. Abschließend skizzieren wir die Anwendung von VaR und ES bei der Kapitalunterlegung von Marktpreisrisiken im Rahmen der Bankenregulierung.
Das vierte Kapitel beginnt mit einer Einführung zu verschiedenen Formen von Kreditrisiken und deren Determinanten. Darauffolgend behandeln wir ausgewählte Modellierungstechniken für Kreditrisiken. Diese beinhalten Faktormodelle für Portfolioanalysen und die sog. „Large Homogenous Portfolio Approximation”. Darüber hinaus diskutieren wir ausführlich die Messung von Kreditrisiken auf Basis von Unternehmenswertmodellen mit einem Fokus auf dem sog. Merton-Modell. Anschließend lernen wir die grundlegenden Ideen von „Reduced Form Models“ im Kreditrisikobereich kennen. Am Ende des Kapitels steht ein Ausblick auf die Anwendung der behandelten Methoden zur Kapitalunterlegung von Kreditrisiken im Rahmen der Bankenregulierung.
Im letzten Kapitel der Veranstaltung führen wir den Begriff des risikoadjustierten Kapitals und darauf basierende Performancemaße wie den „return on risk-adjusted capital“ (RORAC) ein. Weiterhin behandeln wir Ansätze zur Kapitalallokation im Sinne einer Zerlegung des risikoadjustierten Kapitals eines Portfolios in die Beiträge einzelner Positionen unter Berücksichtigung von Diversifikationseffekten.
Die Veranstaltung findet vom 15.02.2022 bis zum 31.05.2022 dienstags von 12:00 Uhr bis 13:30 Uhr statt. Die Termine am 12.04.2022 und am 19.04.2022 entfallen (Osterferien).
Die ersten Veranstaltungen werden als Live-Sessions via Zoom angeboten. Im April soll die Veranstaltung nach aktueller Planung in Präsenz im Raum O145 fortgeführt werden.
Aktuelle Informationen zu den jeweiligen Sitzungen werden über das Studierendenportal und über ILIAS zur Verfügung gestellt.
Sprache der Vorlesung ist Englisch. Sämtliche Materialien sowie die Prüfung sind ebenso auf Englisch.
Formal: keine
Inhaltlich: Die Veranstaltung ist quantitativ orientiert und setzt Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung/
Vorlesungsfolien und Übungsmaterialen werden über die ILIAS-Gruppe FIN 660 Quantitative Risk Management [V] [1. PG] (FSS 2022) zur Verfügung gestellt.
Literaturhinweise zu den behandelten Themen finden sich am Ende der jeweiligen Vorlesungskapitel.
Kursteilnehmer bekommen eine Abschlussnote für die Veranstaltung, die sich zu 100% aus einer schriftlichen Prüfung am Ende des Semester ergibt. Zeit und Ort dieser Prüfung werden während des Semesters vom Studienbüro bekanntgegeben. Die Prüfungsdauer beträgt 45 Minuten.
Weitere Information zur Abschlussklausur folgen im Rahmen von Vorlesungen und Übungen.