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FIN 602 – Trading and Exchanges

Allgemeine Informationen

Die traditionelle Asset-Pricing-Theorie und Investmentanalyse behandeln den Prozess der Preisbildung als „Black Box“. Die tatsächliche Struktur von Finanz­märkten spielt keine Rolle und Friktionen sowie Transaktions­kosten werden vernachlässigt. Diese Themen, und Markt­liquidität im Speziellen, sind jedoch von enormer praktischer Relevanz. Belege hierfür sind die große Aufmerksamkeit mit der sich Regulierungs­behörden den Aspekten der Finanz­markt­struktur widmen (z.B. MiFiD in der EU), sowie die Beachtung von Transaktions­kosten seitens der Markt­teilnehmer. Im Bestreben Transaktions­kosten zu senken sind in den letzten Jahren viele neue Märkte entstanden (z.B. ATS in den USA oder Chi-X und Turquoise in Europa). Ein Großteil des Ordervolumens wird heutzutage nicht mehr von menschlichen Händlern sondern durch Computer generiert. Dieses Phänomen (algorithmischer Handel oder Hochgeschwindigkeits­handel genannt) wird häufig beschuldigt zu einer Destabilisierung von Märkten beizutragen, vor allem im Zusammenhang mit dem bekannten „Flash Crash“ von 2010.

Der Bereich der Finanz­markt­ökonomie, der sich mit den genannten Themen befasst wird als Markt­mikrostruktur bezeichnet. Der Kurs bietet eine Einführung in die institutionellen, theoretischen und empirischen Grundlagen der Markt­mikrostruktur. Darauf aufbauend werden die Prinzipien auf verschiedene aktuelle Phänomene angewandt. Diskussionsthemen sind unter anderem Leerverkaufseinschränkungen, Regulierungen und deren Aus­wirkungen auf den Wettbewerb zwischen Handels­plätzen sowie auf den algorithmischen Handel. Das letzte Vorlesungs­kapitel wird den Zusammenhang zwischen der Markt­mikrostruktur und anderen Bereichen der Finanz­markt­ökonomie, wie zum Beispiel Asset Pricing und Corporate Finance behandeln.


Verantwortliche Personen

Prof. Dr. Erik Theissen

Prof. Dr. Erik Theissen

Lehr­stuhl­inhaber
Lehr­stuhl für ABWL und Finanzierung

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