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Forschungs­gebiete

Dr. Schamps Forschungs­projekte beschäftigten sich mit der Entscheidungs­findung von Verbrauchern vor dem Hintergrund gesellschaft­lichen Wandels, zum Beispiel eines wachsenden ethischen Bewusstseins von Konsumenten oder des steigenden Einflusses sozialer Medien.

Als ausgebildete Sozialpsychologin liegt der methodische Schwerpunkt ihrer Forschung auf Verhaltensexperimenten. Sie setzt aber auch meta-analytische Studien, Sekundärdatenforschung und Machine Learning Methoden ein. Aufgrund ihrer bisherigen Berufserfahrung bei einer Top-Management-Beratung sind meine Forschungs­projekte praxis­orientiert und basieren oft auf Kooperationen mit Start-ups und multinationalen Unternehmen.

Anbei finden Sie weitere Informationen zu den Forschungs­schwerpunkten von Dr. Schamp:

Ethisches Kauf­verhalten von Konsumenten

Ein Forschungs­schwerpunkt beschäftigt sich mit ethischem Konsum und nachhaltigen Kaufentscheidungen. Diese beschäftigen sich zunehmend auch mit der moralischen Konsequenzen von Kauf- und Konsumenten­entscheidungen.  Aus Sicht des Marketings ist jedoch noch unklar, ob Marketingerfolg mit Ethik vereinbar ist oder ob beides sogar gleichzeitig erreicht werden kann. Einerseits gibt eine überwiegende Mehrheit der Verbraucher in Verbraucherbefragungen an, dass sie bereit sind, auf ethische Marken umzusteigen.Andererseits sind die Markt­anteile für ethische Produkte mit 5–10% immer noch gering, und die Verbraucher erfüllen oft nicht ihre eigenen ethischen Standards, z.B. durch hohe Produktrücklaufquoten beim Online-Shopping.

Mehrere Forschungs­projekte, die sich unter anderem hierarchischer meta-analytischer Modellierung, hierarchischer Bayes-Modellierung sowie Verhaltens- und Feldexperimenten bedienen, beschäftigen sich mit Gründen für diesen Widerspruch. Im Kern gehen diese der Frage nach, ob und unter welchen Bedingungen ethisches Verhalten von Unternehmen und Konsumenten mit Marketingerfolg Hand in Hand gehen.

Moralisches Konsum­verhalten in der digitalen Sphäre

Über ethisches Kauf­verhalten hinaus beschäftigt sich der gesellschaft­liche Diskurs zunehmend mit moralischem Verbraucher­verhalten im weiteren Sinne, vor allem im Online-Kontext.

Aktuelle Forschungs­projekte beschäftigen sich beispielsweise mit der Frage, wie Unternehmen ethisches oder normkonformes Verhalten fördern können, indem sie das Erreichen eines Ziels in ihre Preis­modelle integrieren können (in Zusammenarbeit mit einer Sprachlern-App). Darüber hinaus beschäftigt sich Schamp mit der Frage, welche Interventionen Produktrückgaben der Verbraucher im Rahmen von Online-Shopping reduzieren können (in Zusammenarbeit mit einem großen Mode-Online-Händler), oder welche Maßnahmen zur Reduzierung von Diebstählen an Selbstzahlerkassen (in Zusammenarbeit mit einem Einzelhandels­geschäft) beitragen.

Viralität von Text und Bildern in Social Media

Dr. Schamp beschäftigt sich zum generell mit der Entscheidungs­findung von Konsumenten im Kontext der sozialen Medien. Smartphones haben die Kommunikation zu Texten und Bildern und die Interaktionen mit Marken und Unternehmen nahe mühelos gemacht.

Dr. Schamps Forschung analysiert die Folgen dieser technologischen Entwicklung sowohl aus der Sicht des Marketings als auch des Konsumenten­verhaltens, indem sie eine Mischung aus Machine Learning und experimentelle Studien anwendet. Trotz ihrer Allgegenwart haben Marketingforscher gerade erst begonnen, die reichen Einblicke in Text- und Bilddaten auf Social Media zu erforschen. Machine Learning-Anwendungen können eine zentrale Rolle bei der Erschließung dieses Potenzials für die Marketingpraxis spielen. Zusammen mit ihren Co-Autoren erforscht Dr. Schamp daher auch die methodischen Grundlagen, um dieses Potenzial zu erschließen, zum Beispiel indem sie die Performance verschiedener Textklassifikations­methoden vergleichend gegenüberstellt und so die jüngsten Entwicklungen in der Verarbeitung natürlicher Sprache für die Management­forschung nutzbar macht.

Insbesondere die Schnittstelle zwischen technologischen Trends und Fragen der Ethik und Moral scheint in Zukunft von zunehmender Bedeutung zu sein. Ein multimethodischer Ansatz zur Triangulierung der Effekte und zum Verständnis der psychologischen Mechanismen erscheint am fruchtbarsten, um diese Phänomene zu untersuchen und Implikationen für Markt­forschung und -praxis zu liefern.

Veröffentlichungen

Ausgewählte Forschungs­projekte

Ethische Kaufentscheidungen von Konsumenten

“How to Do Well by Doing Good: A Meta-Analysis of the Effectiveness of Cause-Related Marketing”, together with Robin Katzenstein, University of Hamburg and Tammo Bijmolt, University of Groningen, revision of manuscript (3rd round)

“The Impact of Cause-Related Marketing Promotions on Brand Sales and NGO Donations”, together with Mark Heitmann, University of Hamburg, Yuri Peers, University of Amsterdam, and Peter Leeflang, University of Groningen, revision of manuscript (2nd round), Aimark Grant, in cooperation with Lebens­mittelzeitung

Moralisches Konsum­verhalten in der digitalen Sphäre

“The Optimal Pre-Commitment Incentive as Part of a Company’s Pricing Structure”, together with Katja Berger, University of Hamburg and Klaus Wertenbroch, INSEAD, manuscript preparation.

Viralität von Text und Bildern in Social Media

“The Power of Brand Selfies in User Generated Social Media Content”, together with Jochen Hartmann, University of Hamburg, Mark Heitmann, University of Hamburg, and Oded Netzer, Columbia Business School.

“Accuracy of Sentiment Analysis: Meta-Analysis and Best Practice”, together with Christian Siebert, Jochen Hartmann, and Mark Heitmann, University of Hamburg, working paper.