Unsicherheiten durch die Trump-Administration: Aus­wirkungen auf Märkte, Rechnungs­legung und Steuern

Unter diesem Titel fand am 30. September 2025 die MaFAT-Jahres­veranstaltung an der Universität Mannheim statt.

„Morgen fängt der Oktober an – und das vierte Quartal zu prognostizieren ist wie in eine Glaskugel zu schauen.“

Diese treffende Bemerkung von Prof. Dr. Christoph Spengel fiel während der diesjährigen MaFAT-Jahres­veranstaltung und leitete die Diskussion über die wirtschaft­lichen Aus­wirkungen der Trump-Administration ein.

MaFAT Research Award 

Neben den Mitgliedern des MaFAT e. V. und dem Vorstand des MaFAT Student Club verfolgten zahlreiche Studierende sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft die Veranstaltung.

Nach einer kurzen Begrüßungs- und Vorstellungs­runde wurde der MaFAT Research Award 2025 verliehen. Der Preis ging an Felix Fritsch für sein Paper „Responding to Climate Change Crises: Firms' Tradeoffs“ (forthcoming in the Journal of Accounting Research, gemeinsam mit Qi Zhang und Xiang Zheng). Fritsch, der per Zoom aus Michigan zugeschaltet war, gab einen spannenden Einblick in seine Forschung.

Podiumsdiskussion: Unsicherheiten durch die Trump-Administration: Aus­wirkungen auf Märkte, Rechnungs­legung und Steuern

Im Anschluss folgte eine Podiumsdiskussion mit den Gästen Dr. Michael Tervooren (PwC), Dr. Ralf Ulrich Braunagel (PwC), Dr. Marcus Brocard (Deloitte) und Dr. Daniel Klein (Heidelberg Materials), moderiert von Prof. Dr. Christoph Spengel. Sie beleuchtete aus unter­schiedlichen Perspektiven die ökonomischen und regulatorischen Unsicherheiten, die derzeit von der US-amerikanischen Administration ausgehen.

Besonders im Fokus stand das Thema Zölle. Die derzeitige US-Handels­politik markiert eine Abkehr von einem regel­basierten System, das über Jahrzehnte Stabilität bot. Seit rund neun Monaten sei dieses System, so die Experten, „komplett umgeworfen“ – jeder Staat handele nach eigenen Interessen, getrieben durch die USA. Betroffen sind vor allem Branchen wie Automotive, Chemicals und Pharma, in denen deutsche Unter­nehmen stark vertreten sind.

Diese Entwicklungen erschweren unter­nehmerische Entscheidungen erheblich: Wie lässt sich ein Business Case berechnen, wenn sich die Zollregeln von heute auf morgen ändern können? Auch Unter­nehmens­trans­aktionen sind zunehmend von dieser Unberechenbarkeit geprägt. Unter­nehmen müssen lernen, mit sich ständig wandelnden Rahmenbedingungen umzugehen.

Chancen in der Unsicherheit

Trotz der Herausforderungen sehen die Podiumsgäste auch Chancen. Europa könne sich als stabiler, verlässlicher Markt positionieren. Viele Investoren betrachteten den Kontinent als „Safe Haven“, während die USA und Asien als volatil gelten.

Die kürzlich angekündigten 500 Milliarden Euro zur Stärkung des Standorts Deutschland wurden als starkes Signal für die Investitions­bereitschaft gewertet.

„Wir müssen lernen, mit Unsicherheit umzugehen – und sie als Chance nutzen“, fasste Prof. Spengel zusammen. Unter­nehmen könnten so ihre Wettbewerbs­fähigkeit stärken und Europa als sicheren Investitions­raum weiter voranbringen.

Zurück