Erstmals Forschungspreise der Mannheimer BWL verliehen

Die Forschungspreise „Senior Researcher Award“ und „Junior Researcher Award“ der Mannheimer BWL wurden zum ersten Mal verliehen. Im Rahmen der fakultätsinternen Konventssitzung am 13. Oktober, ehrte Forschungsdekanin Prof. Dr. Alexandra Niessen-Ruenzi die beiden Preisträger. Mit den Preisen werde die Bedeutung von Spitzenforschung für die Fakultät unterstrichen und die Anerkennung von Forschungsleistung weiter sichtbar gemacht, so Niessen-Ruenzi. Christian Homburg, Inhaber des Lehrstuhls für B2B Marketing, Sales und Pricing an der Fakultät BWL, wurde als Senior Researcher für seine herausragende Forschungsleistung gewürdigt. Den Lehrstuhl hat er seit 1999 innen und in seiner bisherigen Schaffenszeit sind rund 50 Bücher und über 200 Artikel erschienen. In den letzten fünf Jahren konnte er 25 erstklassige A-Publikationen verzeichnen. Zudem wurde er als erster europäischer Professor von der American Marketing Association (AMA) als AMA-Fellow für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
„Ich freue mich sehr über den Forschungspreis und fühle mich geehrt ihn entgegenzunehmen. Die Auszeichnung honoriert unsere hochqualitative und zugleich praxisnahe Forschungsarbeit und motiviert, auch in Zukunft erstklassige Forschung voranzutreiben“, bedankt sich Prof. Homburg. In aktuellen Projekten beschäftigt er sich u. a. mit „Internet of Things“-Technologien, Extended Reality im Sales Prozess und Kundenrückgewinnungsmanagement. Forschung im Elfenbeinturm ohne Praxisbezug kommt für Professor Homburg nicht in Frage: „Gute Forschung zeigt sich nicht nur in wissenschaftlicher Exzellenz, sondern auch in deren Praxisrelevanz und Anwendbarkeit für Managerinnen und Manager.“
Neben dem Senior Researcher Preis wurde auch der Junior Researcher Preis vergeben. Gunther Glenk, Juniorprofessor für Accounting und Taxation am Mannheim Institute for Sustainable Energy Studies (MISES) wurde unter anderem für seine Publikation zum Thema „grüner“ Wasserstoff geehrt. Der Artikel, der im Journal Nature-Energy veröffentlicht wurde, ist eine der ersten Arbeiten mit Blick auf dieses Thema. Wasserstoff könnte die CO2-Emissionen der Weltwirtschaft grundlegend reduzieren, doch hohe Kosten und Emissionen in der Produktion haben bisher eine weitreichende Anwendung verhindert. Glenk zeigt, dass beide Vorbehalte jedoch hinfällig werden, da Kostenreduktionen erneuerbarer Energien und Entwicklungen von Power-to-Gas Technologie neue Chancen für die wirtschaftliche Produktion von Wasserstoff aus Strom ermöglichen.
„Meine Arbeit adressiert verschiedene Fragestellungen zur Dekarbonisierung der Wirtschaft und beruht auf interdisziplinären Methoden, um diese zu beantworten. Manche meiner Studien, wie auch die prämierte Arbeit, werden deshalb in vornehmlich natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht. Die Auszeichnung zeigt nun, dass Veröffentlichungen in führenden Zeitschriften außerhalb der traditionellen Management-Literatur ebenfalls wertgeschätzt werden“, freut sich Glenk. „Das Preisgeld wird mir sehr helfen, meine Forschungsaktivitäten zu erweitern.“
Beide Preise sind mit je 10.000€ Forschungsförderungsbudget für forschungsgebundene Zwecke dotiert, die von der Mannheim Business School gGmbH zur Verfügung gestellt wurden und mit denen weitere Forschung finanziert werden kann. Professor Dr. Jens Wüstemann, Präsident der Mannheim Business School, begründet dies bei der Preisverleihung mit der zentralen Rolle, die Forschung bei der Wettbewerbsfähigkeit der Mannheim Business School spielt.