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Wissenssammlung Bachelor­arbeit

Diese Informations­sammlung soll Ihnen gezielte Tipps und Hinweise für das Schreiben Ihrer Bachelor­arbeit geben.

Wissenschaft­liches Arbeiten

  • How to write a Bachelor’s Thesis

    Die Anfertigung Ihrer Bachelor­arbeit stellt den ersten Abschluss dar, den Sie in Ihrer wissenschaft­lichen Laufbahn erwerben. Folgende Schritte sind dabei notwendig: 

    • Formulierung der Forschungs­frage  

    Ihre Betreuungs­person kann Ihnen eine konkrete Fragestellung vorgeben oder Sie formulieren selbst eine interessante Forschungs­frage in einem vordefinierten Interessengebiet. Das erfordert viel exploratives Lesen, Nachdenken und gegebenenfalls Expertengespräche.  

    • Literatur­analyse  

    Danach sollten Sie die vorhandene Literatur sichten, um den aktuellen Stand der Wissenschaft zu Ihrer Fragestellung zu beleuchten und Ihre Forschungs­frage zu konkretisieren.  

    • Wissenschaft­licher Ansatz wählen 

    Abhängig von dem wissenschaft­lichen Ansatz, den Sie zur Beantwortung Ihrer Frage wählen, entwerfen Sie eine quantitative oder qualitative Studie. Alternativ beantworten Sie in einem theoretischen Ansatz Ihre Forschungs­frage bei einem Literatur­überblick auf Basis von bereits veröffentlichten wissenschaft­lichen Artikeln.

    • Methodik transparent darstellen 

    Sie berichten transparent über alle methodischen Verfahren, die Sie verwendet haben. Dies ermöglicht der Forschungs­gemeinschaft die Ergebnisse zu replizieren.  

    • Diskussion 

    Abschließend diskutieren Sie Ihre Ergebnisse: Haben Sie zufriedenstellende Antworten gefunden und sind sie für Ihr Fach­gebiet aussagekräftig? Wenn nicht, warum? Gibt es Einschränkungen und Grenzen des Forschungs­designs? Haben sich neue Forschungs­fragen ergeben, die bei künftigen Forschungen noch behandelt werden sollten?  

    Leichter gesagt als getan? Stimmt, aber Sie sind nicht allein. Ihre Betreuungs­person steht Ihnen zur Seite und zielführende Leitfäden erhalten Sie in dieser Wissenssammlung.

    Video zur Vorbereitung der Bachelor­arbeit 

    Effective Strategies for writing a Bachelor’s thesis 

  • Wissenschafts­theoretische Grundlagen

    Die Wahl des richtigen Forschungs­ansatzes ist eine wichtige Entscheidung für den Erfolg Ihrer Studie und die Qualität Ihrer Er­kenntnisse, die Sie generieren. Induktive und deduktive Ansätze sind die dominantesten.  

     

     

    Der Forschungs­ansatz beeinflusst auch das Forschungs­design Ihrer Studie. Deduktive Studien sind überwiegend durch quantitative Methoden und induktive Studien durch qualitative Methoden gekennzeichnet. Nachfolgend finden Sie zwei Videos zur Wahl des Forschungs­ansatzes und -designs für Ihre Forschungs­frage. 

    Forschungs­ansatz  

    Forschungs­design

  • Wissenschaft­liche Literatur

    Für die Beantwortung Ihrer Forschungs­frage ist es wichtig, den Stand der Forschung aus der Literatur zu kennen. Es ist möglich, dass einige Personen bereits versucht haben, verwandte Fragen erfolgreich zu beantworten, oder ähnliche Fragen nicht beantwortet haben. Es ist ratsam, aus deren Er­kenntnissen und Fehlern lernen. Bereits während der Literatur­recherche sollten Sie auf eine gute Zitation Wert legen und entsprechende Hinweise vermerken. 

    Meistens brauchen wir Er­kenntnisse und Ideen anderer, um die Basis unserer eigenen Arbeit zu stärken. Nach den Maßstäben ethischen Wissenschafts­verhaltens müssen wir auf solche Er­kenntnisse und Ideen hinweisen, sonst begehen wir Plagiate. Plagiieren ist ein schwerwiegendes unethisches Verhalten. Daher müssen wir die Er­kenntnisse anderer jedes Mal anerkennen, wenn wir darüber sprechen. 

    Deshalb ist es wichtig, auf Veröffentlichungen und Forschungs­arbeiten anderer hinzuweisen, indem wir sie nachvollziehbar zitieren und in unserem Literatur­verzeichnis aufnehmen. Dabei kann eine Studie mehrfach zitiert werden und auch die Anzahl der zitierten Veröffentlichungen ist nicht begrenzt.  

    Die Grundlegende Anforderung an eine wissenschaft­liche Arbeit ist die eigenständige Darstellung und Bewertung von Argumenten aus der Literatur (gegebenenfalls auch die eigene Herleitung von neuen Er­kenntnissen). Für die Nutzung der entsprechenden Literatur gelten folgende Regeln: 

    • Längere Zitate und enge Anlehnungen an die bestehende Literatur sollten vermieden werden.  
    • Argumente sollten nicht unkritisch aus der Literatur übernommen, sondern deren Richtigkeit und Aussagekraft differenziert überprüft werden.  
    • Es sollte nicht einseitig auf einzelne Literatur­quellen Bezug genommen, sondern verschiedene Quellen einander gegenübergestellt werden.  
    • Auch die Eignung der verwendeten Quellen sollte kritisch überprüft werden.  
    • Das Heranziehen von Online-Lexika und -En­zyklopädien o.ä. sowie Vorlesungs­materialien ist unerwünscht; von begründeten Ausnahmen abgesehen sollte ausschließlich wissenschaft­liche Fach­literatur (aus einschlägigen Fach­zeitschriften und -büchern) verarbeitet werden.  
    • Auch die Nutzung von Working Papers ist zugelassen und – gerade bei sehr aktuellen Themen – durchaus erwünscht (siehe beispielsweise www.nber.org oder www.ssrn.com). Achten Sie darauf, aus der jeweils aktuellsten (oder der schlussendlich publizierten) Version eines Working Papers zu zitieren und keine veraltete Literatur zu verwenden.  
    • In der Regel reicht es nicht aus, nur deutschsprachige Quellen heranzuziehen. 

    Um eine gewisse Struktur und Standardisierung zu erreichen, gibt es standardisierte Zitierformate. Diejenige, die von der American Psychological Association (APA) entwickelt wurde, ist eine der beliebtesten. Dieser Link führt Sie zur neuesten Richtlinie für den APA-Zitierstil. 

    Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche Softwares zur Literatur­verwaltung, die Sie beim Schreiben Ihrer Studie unterstützen und Quellenverzeichnisse erstellen. Downloads der Programme und Kurse zu Citavi und Zotero werden von der Universitäts­bibliothek bereitgestellt 

    VHB Jourqual bietet Listen mit empfohlenen renommierten wissenschaft­lichen Zeitschriften der BWL in verschiedenen Subdisziplinen 

    Video Literatur­überblick schreiben  

  • Literatur­überblick

    Der Mehrwert eines Literatur­überblicks entsteht im Wesentlichen durch die Struktur, die Sie generieren und durch die Zusammenhänge, die Sie zwischen einzelnen Literatur­quellen herstellen. Ein schlechter Literatur­überblick ist eine lange Aneinanderreihung von unstrukturierten Zusammenfassungen. Betrachten Sie die Quellen nicht isoliert, gruppieren Sie sie logisch und analysieren Sie den Beitrag jeder Veröffentlichung zur Gesamtliteratur. Welche Antworten sind überzeugend, welche wurden durch neuere Forschungs­beiträge widerlegt? Was sind die wesentlichen Ergebnisse, welche Fragen sind noch offen?  

    Sie sollten Ihr Thema vollständig erfassen, die Anzahl der verwendeten Quellen ist jedoch nicht der Maßstab für die Bewertung Ihrer Arbeit. Versuchen Sie die Methodik der Autoren zu verstehen, unterscheiden Sie sauber zwischen den Fragen, die erfolgreich beantwortet wurden und denen, die es nicht wurden, und vermitteln Sie dem Leser ein neues Verständnis für das Forschungs­feld (Quelle).  

    Weiterführende Links: 

    Methoden und Tipps für eine Literatur­übersicht  

    Step-by step Guide for a Literature review  

    Blog: Writing a Literature Review in Economics 

  • Qualitative Datenanalyse

    Das Ziel einer qualitativen Datenanalyse ist die Erkundung eines neuen Phänomens, um wissenschaft­liche Theorien und/oder Hypothesen zu generieren. Damit ist sie generell induktiven Forschungs­ansätzen zuzuordnen. Die qualitative Datenanalyse arbeitet meist mit schriftlichen oder mündlichen Texten, die aus unterschiedlichen Quellen stammen können: (Experten)Interviews, öffentliche oder interne Berichte, Medieninhalte, Webseiten, Marketingmaterial, Tagebücher, oder Notizen aus der teilnehmenden Beobachtung (Ethnographie). Dieses Datenmaterial wird strukturiert und subjektiv interpretiert.  

    Qualitätskriterien der wissenschaft­lichen Datenanalyse sind weniger eindeutig als in der quantitativen empirischen Forschung, jedoch sind Transparenz, intersubjektive Nachvollziehbarkeit und Reichweite allgemein anerkannte Kriterien.     

    Nachdem Sie die Schlüsselthemen Ihrer Daten identifiziert haben, beginnen Sie mit der Kategorisierung und der Kodierung Ihrer Daten. Das heißt Sie ordnen relevante Sätze und Äußerungen bestimmten Kategorien zu. Ein Code ist ein Etikett, das Ihnen hilft ihre Informationen zu sortieren und zu verwalten. Sie können Kategorien verwenden, die von anderen Forschenden erarbeitet wurden, oder sie können offene Codes aus Ihrem Datenmaterial herausbilden.  

    Nach Ihrer qualitativen Datenanalyse sollten Sie sich folgende Fragen stellen:  

    • Haben Sie Ihre Forschungs­frage beantwortet? 
    • Basieren Ihre Er­kenntnisse auf Ihren Daten? 
    • Ergibt Ihr Kodierungs­system Sinn?  
    • Können Sie Ihre Entscheidungen im Vorgehen begründen? 

    Die 6 häufigsten Formen der Qualitativen Datenanalyse werden in diesem Video vorgestellt. 

    Die qualitative Inhaltsanalyse ist die richtige Wahl, wenn man kommunikative Inhalte oder Dokumente regelgeleitet analysieren möchte. Sie wird hier erklärt. 

    Software­unterstützte qualitative Datenanalyse kann mit den Programmen NVivo oder MAXQDA durchgeführt werden.

  • Quantitative Datenanalyse

    Wenn Sie einen deduktiven Ansatz gewählt haben, werden Sie quantitative Analysen verwenden. Quantitative Datenanalysetechniken basieren auf der jahrhundertelangen Entwicklung in den Bereichen Er­kenntnistheorie, Wahrscheinlichkeits­theorie, Statistik und Mathematik. Glücklicherweise machen Jahrzehnte technologischer Abstraktion all diese Methoden und Techniken auf unseren Computern hochverfügbar. So können Wissenschaft­ler Analysen sehr schnell und nahezu ohne Ressourcen durchführen. Die Entscheidungen, welche Techniken und Methoden verwendet werden, werden jedoch immer noch vom Wissen und Verständnis der Wissenschaft­ler über die grundlegenden Annahmen bestimmt, die diesen Techniken zugrunde liegen. Dementsprechend ist es entscheidend, dass Studierende statistische Softwarepakete nicht als Black Boxes oder ökonometrische Analysen als Vodoo-Magie sehen! 

    Als umsichtige Nachwuchs­wissenschaft­ler ist es Ihre Pflicht, sich über die Grundlagen und Methoden der quantitativen Datenanalyse zu informieren. Zum Glück gibt es an der Universität Mannheim viele Studien­angebote, die Sie mit den nötigen Informationen versorgen. Zur Auffrischung einiger allgemeiner Konzepte können Sie auf folgende sekundäre Quellen zurückgreifen: 

    Deskription der erhobenen Daten 

    Beantwortung der Leitfragen 

    Eine detailliertere Darstellung und ein tieferes Verständnis bieten Lehr­bücher, die sich auf die einführende Ökonometrie konzentrieren, wie das unten bereitgestellte. Zudem sind viele Leseproben in unserer Bibliothek einsehbar! 

    Wooldridge, Jeffrey M. Introductory econometrics: A modern approach. Cengage learning, 2020.  

    Wooldrige (2020) in der Universitäts­bibliothek  

  • Zur Organisation der Bachelor­arbeit

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