Dieses Forschungsfeld zielt darauf ab, die Organisation des Gestaltungsprozesses von Informationssystemen in arbeitsteiligen Situationen zu analysieren. Der Schwerpunkt liegt auf der interorganisatorischen Arbeitsteilung. Es wird untersucht, unter welchen Umständen es sinnvoll ist, bestimmte IT-Funktionen an externe in- oder ausländische Organisationen auszulagern und wie die daraus resultierenden Outsourcing-Beziehungen sowohl aus Kunden- als auch aus Lieferantensicht zu managen sind. Wichtige aktuelle Themen sind Nearshoring und Offshoring, Business Process Outsourcing sowie neue Formen der IT-Dienstleistungserbringung wie Software as a Service. Darüber hinaus werden Prozesse innerhalb der Softwareindustrie untersucht, wie die Entwicklung und das Management von Partnernetzwerken oder Fragen des Exports von Softwareprodukten und -dienstleistungen ins Ausland.
Der Forschungsbereich „Distributed, Collaborative Software Development“ untersucht die Konzepte, Methoden und Werkzeuge, die eine verteilte Zusammenarbeit in verschiedenen Softwareentwicklungsszenarien ermöglichen. Der Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf (a) der regionalen oder globalen Verteilung von Personal- und Software-Ressourcen und (b) der organisatorischen Verteilung von Aufgaben auf mehrere Unternehmen und Organisationseinheiten. Methodisch werden sowohl kausale Zusammenhänge in der arbeitsteiligen Softwareentwicklung untersucht als auch spezifische Lösungen in Form von Methoden und Werkzeugen entworfen. Themenschwerpunkte waren bisher das global verteilte Requirements Engineering, Traceability und Change Management sowie die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit in Software-Ökosystemen.
Der Lehrstuhl für ABWL und Wirtschaftsinformatik untersucht den Einsatz prozessunterstützender Informationstechnologie in zwei Anwendungsbereichen.
Ereignisorientierte Architekturen in Krankenhäusern: Der Gesundheitssektor als Wachstumsmarkt ist mit einer Kostenexplosion und Ressourcenverknappung konfrontiert. Die Herausforderung liegt hier in der Realisierung von Rationalisierungsgewinnen in der Leistungserbringung. Die Forschung des Lehrstuhls konzentriert sich vor allem auf die Verbesserung und auf die effiziente Gestaltung der Leistungserbringung durch die Entwicklung und Anpassung von Informations- und Kommunikationstechnologien für Prozessmanagement, Entscheidungsfindung und Organisationsgestaltung.
Mobile Technologien in der Lohnfertigung: Für die Koordination und Steuerung von Arbeitsabläufen in der Lohnfertigung (z.B. in der Bauwirtschaft) werden ständig aktuelle Informationen über Arbeitsfortschritt und Ressourcenauslastung benötigt. In diesem Zusammenhang untersucht der Lehrstuhl das Potenzial mobiler Technologien, notwendige Informationen zu sammeln und bereitzustellen und damit die Bearbeitungszeiten von Projekten in der Auftragsproduktion zu verkürzen.