Foto: Nobert Bach
Im Rahmen der jüngsten Reform der Lehrerbildung in Baden-Württemberg wurde ein Grundmodul zu Fragen der Inklusion und den Umgang mit Heterogenität für alle Lehramtsstudiengänge eingeführt. Dafür fördert das Land Baden-Württemberg in seiner Förderlinie „Leuchttürme der Lehrerbildung“ Projekte, die gezielt inhaltliche Schwerpunkte der Lehrerbildungsreform aufgreifen.
Das Mannheimer Projekt „Herausforderung Heterogenität – Theorie-Praxis-Kooperation zur evidenzbasierten und praxisorientierten Professionalisierung von (angehenden) Lehrkräften an beruflichen Schulen“ hat zum Ziel, angehende Lehrerinnen und Lehrer auf den Umgang mit zunehmender Heterogenität im Klassenzimmer vorzubereiten. Die Berücksichtigung der unterschiedlichen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler ist eine entscheidende Komponente im professionellen Handeln von Lehrkräften. Dafür sollen Konzepte entwickelt werden, um den Herausforderungen der Heterogenität praxisnah, problemorientiert und forschungsbasiert zu begegnen.
Um sich der Thematik zu nähern, hospitieren Masterstudierende der Wirtschaftspädagogik im Rahmen eines Service Learning Lehrangebots an beruflichen Schulen in Mannheim (Friedrich-List-Schule, Max-Hachenburg-Schule, Eberhard-Gothein-Schule, Carl-Benz-Schule, Werner-von-Siemens-Schule, Carlo-Schmid-Schule). Ziel ist es, den Umgang mit Heterogenität zu beobachten, zu dokumentieren und zu analysieren. Die Erkenntnisse werden von folgenden Seminargruppen systematisch aufgearbeitet und für die Entwicklung und Überprüfung von schulischen Interventionen genutzt. Nach erfolgreicher Implementation stehen diese Maßnahmen auch für die Weiterbildung von (angehenden) Lehrpersonen zur Verfügung. Das Vorhaben verknüpft so Lernen in der Praxis und für die Praxis, Unterrichtsentwicklung und forschendes Lernen in der Lehrerbildung und adressiert somit zentrale Aspekte der professionellen Entwicklung von (angehenden) Lehrpersonen.
Im Projekt geht es um die Analyse der Initiierung kognitiver und metakognitiver Aktivitäten von Lehrkräften im Wirtschaft und Gesellschaft-Unterricht in der Schweiz. Die Analyse erfolgt auf Basis von Videodaten, die im Rahmen des LINCA Leading House-Projekts am Lehrstuhl von Prof. Franz Eberle, Universität Zürich, im Herbst 2014 bei neun Klassen in jeweils zwei bis drei Lektionen des Ausbildungsberufs Kaufmann/
Das Projekt soll Erkenntnisse dazu liefern, wie das Verständnis grundlegender ökonomischer Konzepte mit Hilfe von ökonomischen Experimenten gefördert werden kann. Es geht um die Frage, inwiefern ökonomische Experimente geeignet sind, ökonomisches Denken zu fördern. Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgymnasiums und des kaufmännischen Berufskollegs nehmen mehrfach an ökonomischen Experimenten zu öffentlichen Gütern (Fischerei-Spiel) teil. Das Experiment wurde eingesetzt, um im Kontext einer spieltheoretischen Dilemma-Situation die Eigenschaften von (unreinen) öffentlichen Gütern zu verdeutlichen. Ziel ist es, einen Einblick in den Lern- und Verstehensprozess der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler zu gewinnen.