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Carmen Berndt

Carmen Berndt

Carmen Berndt

Promotions­thema

Industrie 4.0 als Herausforderung für die Bildungs­pläne der kaufmännischen Schulen in Baden-Württemberg – Analyse aktueller Bildungs­pläne und Entwicklung eines neuen Lehr­konzepts

Die wirtschaft­liche und bildungs­politische Entwicklung, die mit Industrie 4.0 eingesetzt hat, stellt das zukünftige Berufsleben kaufmännischer Angestellter im unterschiedlichen Ausmaß vor große Herausforderungen. Das geplante Forschungs­vorhaben greift diese Herausforderungen auf, indem es die schulischen Qualifikations­möglichkeiten an der kaufmännischen Schule in Baden-Württemberg zum Thema Industrie 4.0 in den Blick nimmt. Im ersten Teil des Vorhabens findet, mit Hilfe der Literatur­recherche, die Identifizierung relevanter Kompetenzen von Industrie 4.0 für eine betriebliche Lernumgebung statt. Diese werden dann mit Hilfe einer Expertenbefragung auf ihre wahrgenommene betriebs­wirtschaft­liche Relevanz hin geprüft. Im zweiten Teil des Vorhabens wird, auf diesen Ergebnissen aufbauend, ein Kompetenz­modell als Grundlage für ein angemessenes Lehr­konzept entwickelt. Die Herausforderung für das in diesem Forschungs­vorhaben entwickelte Kompetenz­modell liegen in der Verknüpfung der Inhalte und Kompetenzen von Industrie 4.0 mit den bestehenden Bildungs­plänen an kaufmännischen Schulen sowie den Vorgaben des Kultus­ministeriums. Abschließend wird das kompetenz­basierte Lehr­modell hinsichtlich seines Nutzens evaluiert, einen Zuwachs an Industrie 4.0-relevanten Kompetenzen im betriebs­wirtschaft­lichen Umfeld einer kaufmännischen Schule zu erzielen.

Kurzbiographie

Carmen Berndt, Diplom-Handels­lehr­erin, ist seit 2013 Studien­rätin an der Friedrich-List-Schule in Ulm. Sie absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Bürokauffrau in einer mittelständischen Druckerei in der Nähe von Augsburg. Nach dem Abitur an der Berufsoberschule Augsburg studierte sie erfolgreich an der Universität Mannheim Wirtschafts­pädagogik. Die Schwerpunkte lagen betriebs­wirtschaft­lich in dem Bereich „Unternehmens­führung und Human Ressource Management“ und in der allgemeinbildenden Richtung auf den Bereich der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Neben der schulischen Lehr­tätigkeit wirkte sie an der Gestaltung der neuen Bildungs­pläne für das Wirtschafts­gymnasium in Baden-Württemberg mit und ist mit ihrem Umwelt­management­kurs an dem Forschungs­projekt „BNTextillabor – Bildung für einen nachhaltigen Textilkonsum mit positiven Spillover-Effekten durch Realexperimente“ der Universität Ulm und der Technische Universität Berlin aktiv dabei.

Irene Merdian

Irene Merdian

Promotions­thema

Förderung selbstregulierten Lernens durch Learning Analytics – eine lerntheoretische Betrachtung

Mein Promotions­vorhaben zielt auf die lerntheoretische Auseinandersetzung selbstregulierten Lernens in technologiegestützten Lehr-Lernumgebungen im Hochschul­sektor. Als proaktiver dynamischer Prozess umfasst selbstreguliertes Lernen das Zusammenspiel kognitiver, metakognitiver und motivationaler Mikroprozesse und stellt einen zyklischen Prozess dar, der durch interne und externe Bedingungen beeinflusst wird (Puustinen & Pulkkinen 2001; Greene & Azevedo 2007; Panadero & Alonso-Tapia 2014; Panadero 2017). Ein optimales Instruktions- und Lerndesign, als auch direkte oder indirekte Interventionen begünstigen diesen Veränderungs- und Entwicklungs­prozess (Rowe & Rafferty 2013; Rienties et al., 2015). Im Rahmen meiner Promotion möchte ich der Forschungs­frage nachgehen, in wie fern der Einsatz von Learning Analytics in technologiegestützten Lehr-Lernumgebungen selbstreguliertes Lernen unterstützen kann. In die Untersuchung fließen weitere Forschungs­fragen ein:

  • Welche Informationen, die aus Daten gewonnen werden, benötigen Lernende, um das eigene Lernen selbstreguliert steuern zu können?
  • Wirken sich diese Informationen als direkte oder indirekte Interventionen auf das selbstregulierte Lernen aus?
  • Welche Aus­wirkungen auf kognitive, metakognitive, motivationale Mikroprozesse lassen sich beobachten?

Neben einem theoretischen Beitrag zum selbstregulierten Lernen in technologiegestützten Lehr-Lernumgebungen soll aus den oben gewonnenen Er­kenntnissen Gestaltungs­prinzipien für die Entwicklung von Learning Analytics Tools abgeleitet werden.

Kurzbiographie

2008 habe ich mein Studium der Erziehungs­wissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenen- und Weiterbildung an der Pädagogischen Hochschule Freiburg abgeschlossen. In meiner Diplomarbeit setzte ich mich theoretisch neben der Kompetenz­entwicklung mit der Analyse von Förder­strategien verschiedener Beschäftigten­gruppen in Unternehmen auseinander. Nach meinem Berufseinstieg als Projektmanagerin bei einem Bildungs­institut in Freiburg und einem zweijährigen Auslands­aufenthalt als Dozentin an der Hochschule in Kolomna, Russland, bin ich seit 2015 an der Fakultät Informatik der Hochschule Reutlingen tätig. Mein Arbeits­feld umfasst die Studien­eingangs­phase, die Vermittlung von Soft Skills und Projekt­management. Darüber hinaus unterstütze ich Lehr­ende bei der Gestaltung von Lehr­veranstaltungen bzgl. ihrer Methodik und Didaktik. Mit dem Anstieg von Bildungs­technologien und stärkeren Flexibilisierung und Individualisierung von Lehr-Lernprozessen stellt die Digitalisierung der Hochschul­lehre für die heute stark heterogen zusammengesetzte Studierenden­gruppe sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung dar.

Martin Mandausch

Martin Mandausch

Promotions­thema

Learning Analytics und Hochschul­didaktik – Eine Betrachtung aus Perspektive der Lehr­enden

Obwohl die Analyse von lerner- oder lernprozess­bezogenen Daten im Hochschul­bereich immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist Learning Analytics in der pädagogischen Praxis nur punktuell verankert und Lehr­ende scheinen bisher nur wenig im Fokus der einschlägigen Forschung zu stehen. Ziel des Promotions­vorhabens ist daher, Learning Analytics aus der Perspektive der Lehr­enden im hochschul­didaktischen Kontext zu beleuchten und genauer zu eruieren, welche Potentiale und Hemmnisse Lehr­ende an Hochschulen und Universitäten in Bezug auf Learning Analytics wahrnehmen, welche Datenquellen Lehr­ende beim Einsatz von Learning Analytics für nützlich erachten, welche didaktischen Handlungen aus der Analyse und Interpretation von Lernenden-Daten abgeleitet werden können und welche Unterstützung sie bspw. in Form von Funktionen eines Lern­management­systems erwarten. Das geplante Promotions­vorhaben will durch eine integrative Literatur­analyse den aktuellen Stand der Forschung untersuchen und herausarbeiten, welche Aspekte für Lehr­ende an Hochschulen im Themenfeld Learning Analytics besonders wichtig erscheinen. In einer qualitativen Studie werden anschließend Dokumentationen von Learning Analytics-Workshops auf hochschul­didaktischen Konferenzen sowie Experteninterviews inhaltsanalytisch ausgewertet und die Ergebnisse in einer quantitativen Studie mithilfe einer Onlinebefragung bei Lehr­enden an Hochschulen und Universitäten validiert. In einer abschließenden Fallstudie an der Hochschule Karlsruhe werden die Er­kenntnisse der vorangegangenen Arbeiten aufbereitet und anhand der Auswertung von Lehr­videos auf ihre konkrete Anwendung im Lehr­alltag hin untersucht.

Kurzbiographie

Martin Mandausch studierte Dipl.-Informatik und Dipl.-Ingenieur-Pädagogik am Karlsruher Institut für Technologie und arbeitete dort am Zentrum für Mediales Lernen (ZML). Seit 2017 ist er an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft tätig und verantwortet seit 2020 im Zentrum für Lehr­innovation den Bereich Digitalisierung in der Lehre. Seine Arbeits­schwerpunkte sind der Einsatz von Bildungs­technologien in der Lehre, das mediengestützte Lehren und Lernen und die Beratung von Lehr­enden in diesen Themenfeldern. Herr Mandausch ist Sprecher der Arbeits­gruppe „Digitale Medien und Hochschul­didaktik“ der Deutschen Gesellschaft für Hochschul­didaktik (dghd) und ist als Referent u.a. an der Geschäftsstelle der Studien­kommission für Hochschul­didaktik an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg (GHD) tätig.

OStR Ralf Scheid

OStR Ralf Scheid

Promotions­thema

Ein holistisches Modell digitaler Schul­entwicklung

In diesem Forschungs­vorhaben wird ein holistisches Modell der Schul­entwicklung erstellt, das den Prozess der digitalen Transformation der Schule nicht nur einseitig aus technologischer Perspektive betrachtet, sondern die pädagogischen und organisatorischen Perspektiven zu einem Gesamt­modell zusammenführt. Bisherige Arbeiten zum digitalen Wandel an Schulen fokussieren überwiegend auf technische Aspekte, vernachlässigen aber eine ganzheitliche Sichtweise auf Schul­entwicklung.

Es handelt sich um den Versuch, eine Verknüpfung bereits bestehender Modelle aus unterschiedlichen Disziplinen zu einem ganzheitlichen Modell zusammenzuführen.

Basierend auf Forschungs­ergebnissen im Bereich der Wirtschafts­informatik und der Betriebs­wirtschaft wird eine multidisziplinäre Perspektive auf digitale Transformation bereitgestellt, welche dann an das System Schule angepasst wird. Dabei werden Ähnlichkeiten und Unterschiede der Unternehmens­perspektive sowie die Schulperspektive diskutiert. Eine weitere Perspektive ist die der digitalen Verwaltungs­modernisierung, da Schulen organisatorisch in der öffentlichen Verwaltung angesiedelt sind. Hier werden insbesondere die Unterschiede zu Unternehmen herausgearbeitet und die damit verbundenen Anreiz­systeme der unterschiedlichen Organisationen diskutiert werden. 

 

Kurzbiographie

Ralf Scheid ist Ober­studien­rat und seit 2019 als Lehrer an der Kaufmännischen Schule Waldshut tätig. Dort ist er außerdem für das Projekt „Datengestützte Schul­entwicklung“ zuständig und unterstützt die Schule als Netzwerkberater. Zuvor war er Referent für Industrie 4.0 und Lernfabriken am Landes­institut für Schul­entwicklung LS in Stuttgart und unterrichtete an der Carl-Benz-Schule Gaggenau Betriebs­wirtschafts­lehre und Informations­technik. Am Karlsruher Institut für Technologie hielt er am House of Competence als Lehr­beauftragter das Seminar Wirtschafts- und Unternehmens­ethik. Vor seiner Lehr­tätigkeit war er bei einem großen deutschen Automobilkonzern im Business Intelligence Controlling als Geschäftsprozess­entwickler beschäftigt.

Ralf Scheid studierte Informatik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Wirtschafts­pädagogik an der Universität Mannheim.