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„Wir brauchen einen neuen Steuermix“

Woran ist die globale Mindest­steuer gescheitert? Prof. Dr. Christoph Spengel schildert im Interview mit der Börsen-Zeitung, was sich an der Steuerstruktur ändern muss.

Die globale Mindest­steuer sollte für mehr Steuer­gerechtigkeit sorgen – doch sie ist faktisch gescheitert. Wichtige Wirtschafts­mächte wie die USA, China und Indien beteiligen sich nicht, während europäische Unter­nehmen mit hohem bürokratischem Aufwand und geringen Mehreinnahmen belastet werden. 

Steuerexperte Christoph Spengel sieht darin keinen gangbaren Weg mehr. Stattdessen fordert er einen digitalen Neustart des Steuer­systems. Besonders die Mehrwertsteuer müsse an Bedeutung gewinnen – vor allem im digitalen Sektor, in dem viele Leistungen bislang kaum besteuert werden. Der Staat müsse lernen, dort Steuern zu erheben, wo der Konsum stattfindet – etwa mithilfe von Zahlungs­dienstleistern. 

Gleich­zeitig spricht sich Spengel für eine gerechtere Ausgestaltung der Erbschafts­teuer aus. Derzeit können selbst Milliardenvermögen unter bestimmten Bedingungen steuerfrei weitergegeben werden. Eine einfache Flat-Tax ohne Sonderregelungen wäre aus seiner Sicht gerechter – politisch jedoch schwer durchzusetzen. Klar ist für Spengel: Das aktuelle Steuer­system passt nicht mehr zur globalisierten, digitalen Wirtschaft. Ein umfassender Umbau ist überfällig.

Lesen Sie hier das ganze Interview.

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