DE / EN

GBP-Monitor Juli: Erwartungen von Unter­nehmen und Steuerpolitik der Regierung klaffen auseinander

Die Bundes­regierung hat vergangene Woche ein Gesetzespaket angekündigt, das jährlich sechs Milliarden Euro Entlastung für Unter­nehmen bringen soll. Die Steuersätze auf Unter­nehmens­gewinne sollen demnach unangetastet bleiben. Der Juli-Bericht des German Business Panel (GBP) an der Universität Mannheim zeigt, dass die Steuerpolitik der Regierung und die Erwartungen von Unter­nehmen nicht miteinander im Einklang stehen.

Die Steuerlage der Unter­nehmen ist auch in den krisenbehafteten vergangenen drei Jahren stabil geblieben – und soll gemäß der neuen Reformvorhaben des Finanz­ministers so bleiben. Dennoch führt die an sich stabilisierende Steuerpolitik zu Unsicherheit bei den Unter­nehmen. Denn die Erwartungen, die sie an die Politik hegen, sind, wie der Juli-Bericht des GBP zeigt, ganz andere. Demnach rechneten Unter­nehmen zu Beginn der Corona-Krise kurzfristig mit Steuersatzkürzungen, mittelfristig dagegen mit deutlichen Steuersatzerhöhungen. Auch eine kurzfristige Erhöhung der Kapitalertragssteuer (um 0,4 Prozent) und der Sozial­versicherungs­beiträge (um 0,3 Prozent) wurden erwartet.

„Unsicherheit über mögliche Steueranpassungen kann sich negativ auf unter­nehmerische Handlungen auswirken und beispielsweise die Verschiebung von Investitionen zur Folge haben“, erklärt Prof. Dr. Davud Rostam-Afschar, der die Studie durchgeführt hat. „Eine klare Kommunikation der langfristigen steuerpolitischen Strategie ist essenziell, damit Unter­nehmen ihre Ziele erreichen“, so Rostam-Afschar weiter.

Zur Pressemitteilung

Zurück