GBP-Monitor April: Kriegsfolgen und mögliches Rohstoff-Embargo trüben Gewinnerwartungen deutlich

Auf täglicher Basis befragt das German Business Panel an der Universität Mannheim Unternehmen in Deutschland, welche Veränderungen sie bei Umsätzen, Gewinnen und Investitionen erwarten. Die aktuellen Daten vom April zeigen, dass der Krieg in der Ukraine die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen weiterhin erheblich beeinflusst. Gewinn-, Investions- und Umsatzerwartungen sind seit Kriegsbeginn deutlich zurückgegangen. Die erwartete Gewinnwachstumsrate ist seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine von +5 Prozent sprunghaft auf zuletzt -4,7 Prozent gefallen. Ähnliches gilt für Investitionen und Umsätze. Die weitreichenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen konnten diesen Trend nur kurzfristig und nur im von den Schließungen besonders betroffenen Veranstaltungs- und Gastgewerbe aufhalten.
Grund dafür sind die erwarteten weitreichenden Folgen des Ukraine-Kriegs und die bereits etablierten und geplanten Sanktionen. Fast 80 Prozent der Unternehmen erwarten finanzielle Belastungen durch den Krieg, vor allem durch steigende Energiekosten (86 Prozent), Lieferkettenprobleme (41 Prozent) und höhere Beschaffungs- und Materialpreise (24 Prozent). Trotz dieser enormen Belastungen befürwortet ein Großteil der Befragten die bisherigen Wirtschaftssanktionen weiterhin. Ein geteiltes Stimmungsbild zeigt sich jedoch mit Blick auf das geplante Erdöl- und Erdgas-Embargo. Befürwortern dieser Maßnahme (41 Prozent) stehen fast genauso viele Gegner (36 Prozent) gegenüber. Die Zahl dieser Gegner hat mit zunehmender Dauer des Kriegs zugenommen.