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GBP-Monitor: Krisenstimmung trotz steigender Gewinne

Die Studie zeigt: 30% der Unternehmen neigen stärker dazu, Investitionen für Forschung und Entwicklung zu kürzen, Arbeits­plätze abzubauen und Preise zu erhöhen – und sie halten die staatlichen Einschränkungen deutlich seltener für gerechtfertigt.

Seit Ende September befragt das German Business Panel an der Universität Mannheim Unternehmen in Deutschland, welche Veränderungen sie bei Umsätzen, Gewinnen und Investitionen erwarten. Die Daten vom Januar 2022 zeigen, dass sich die Omikron-Welle nicht nur hinsichtlich des Krankheitsverlaufs, sondern auch auf die betriebs­wirtschaft­liche Situation der Unternehmen milder auswirkt als die vorangegangenen Infektions­wellen. Umsätze und Investitionen sind im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich gestiegen (plus 9,08 bzw. 7,58 Prozent). Darüber hinaus erwarten die Unternehmer für das neue Jahr 2022 im Schnitt nun auch wieder steigende Gewinne (plus 1,85 Prozent).

Obwohl sich die betriebs­wirtschaft­lichen Kennzahlen zu Jahresbeginn im Mittel deutlich erholt haben, ist die Unsicherheit am Markt unverändert hoch. Der Anteil an Unternehmen, die nach Einschätzung von Wettbewerbern aus derselben Branche innerhalb des kommenden Jahres aus der Geschäfts­tätigkeit ausscheiden, liegt im Januar bei 13,3 Prozent. Besonders kritisch bleibt die Lage für Unternehmen, die bereits von Ladenschließungen im Zuge des Teil-Lockdowns im November und Dezember 2020 betroffen waren. Im Vergleich zum Dezember 2021 ist die erwartete Ausfallwahrscheinlichkeit in den betreffenden Branchen zwar zurückgegangen, dennoch liegt sie zu Jahresbeginn immer noch bei 20,1 Prozent.

Die staatlichen Hilfs­programme sehen viele Unternehmen kritisch. Im Januar 2022 gaben mehr als 28 Prozent der Unternehmen an, dass die derzeit verfügbaren staatlichen Hilfen nicht ausreichen, um die Corona-Krise zu überstehen. Weitere 28 Prozent konnten diese Frage nicht eindeutig beantworten. „Die Unternehmen können sich momentan nicht auf einen klaren Fahrplan aus der Pandemie verlassen. Die Unsicherheit durch die gesundheitliche und wirtschaft­liche Entwicklung, aber auch durch die Politik bleibt hoch“, resümiert Dr. Davud Rostam-Afschar, der akademische Leiter des GBP.

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