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Kapitel Uni Mannheim: Kurz, intensiv und erfüllend

Als 18-jähriges Mädchen aus Kairo, Ägypten – einer Stadt mit 10 Millionen Menschen – entschied ich mich, in das kleine, optisch wahrscheinlich weniger feine Mannheim mit knapp 300 Tausend Leuten zu ziehen. Auf meine Entscheidung folgte eine dreijährige Achterbahnfahrt mit genug Adrenalinschub für die nahe Zukunft.

Mein Name ist Yasmine Labib und ich habe von 2021 bis 2024 den B.Sc. in BWL an der Universität Mannheim absolviert. Diesen Bericht schreibe ich aus meiner neuen Wohnung in dem nicht so weit entfernten Frankfurt, wo ich momentan mein Gap Year verbringe. Das erste, woran ich denke, wenn ich wieder länger vor meinem eigenen Laptop sitze, sind die etlichen Zusammenfassungen, die ich abends in der Ehrenhof Bibliothek nach mehreren Espressi in Anbahnung der Klausuren­phase verfasst habe. Neben mir liegt auch mein iPad, auf dem die eine oder andere Altklausur (mehrmals und mit vielen Fragezeichen und Anmerkungen nebenan ) durchgerechnet wurde.

Je mehr ich jetzt versuche, mich auf diesen Bericht zu konzentrieren, damit Sie verehrte Leser*innen ein besseres Gefühl für das Studierenden­leben an der Uni Mannheim bekommen, desto mehr denke ich an meine Freunde, mit denen ich an vielen Morgen um 7.50 Uhr vor der Bib stand, um noch einen guten Platz zu bekommen, den wir auch oft nicht vor 23 Uhr wieder verlassen haben. Es sind aber die Kaffeepausen, der Ausflug ins Gym zwischendurch und natürlich die Diskussion, zu welcher Zeit es nicht allzu voll in der Mensa ist, die in meinem Langzeitgedächtnis höchstwahrscheinlich beibehalten werden.

Die weniger stressigen Phasen wurden dann nicht in der Bib, sondern mit den studentischen Initiativen genossen. Egal ob Beratung, Finance, Start-up oder sogar Weinverkostung, die Uni Mannheim war gut genug, um die unter­schiedlichsten Leute mit diversen Interessen heranzuziehen und diese zu ermutigen, Sinnesgenossen kennenzulernen. Als internationale Studentin mit gewissen mediterranen Gewohnheiten und einem Stipendium an der Uni Mannheim fiel mir die Initiativenwahl relativ einfach: 

  • die Fach­schaft für die berühmten Schneckenhof-Feten an der Uni (Abende, die sich niemand in Mannheim entgehen lassen darf), 
  • die Börsen­initiative für das große Netzwerk mit unter­schiedlichen Partner­unter­nehmen und meine Einführung in LinkedIn – das neue Instagram während des ersten Semesters mehrerer Bachelor­studierende, bei denen auch höchstwahrscheinlich “Networking” das Wort des Jahres war
  • Die Initiative für die Austausch­studierende, um meine kulturelle Neugier zu stimulieren
  • Und zu guter letzt mein Highlight: die internationale studentische Unter­nehmens­beratung, wo ich ein Jahr lang, ein Team aufbauen konnte, für das ich bis heute extrem dankbar bin

Und nun zur Lehre: Um einen großen Schritt wie den Umzug von Kairo nach Mannheim zu wagen, müssen schon einige Bedingungen erfüllt sein. Mannheim übertraf jede Erwartung. 

Bedingung 1: Ein Studium an einer staatlichen deutschen Uni, das trotzdem international ausgerichtet ist. Wenn man BWL in Mannheim studiert, belegt man zur Hälfte Fächer, die auf Englisch unter­richtet werden. Hinzu kommt ein verpflichtendes Auslands­semester mit knapp 200 (teilweise sehr renommierten) Partnerunis zur Auswahl, wo man keine Studien­gebühr bezahlen muss. Check!

Bedingung 2: Eine Universität, die dafür bekannt ist, einen guten BWL Studien­gang anzubieten. Liebe Leser*innen, eine kurze Google Recherche mit den Schlagwörtern “Universität Mannheim Ranking” beantwortet die Frage. Check!

Bedingung 3: Eine Universität, die mich unter­stützen kann, später in Deutschland und auch dem Rest der Welt zu arbeiten. Durch meine Engagements in den unter­schiedlichen Initiativen, meine Teilnahme an Veranstaltung verschiedener Partner­unter­nehmen und den kollektiven Streben des halben Jahrgangs, so viele Praktika wie möglich zu sammeln, habe ich während meiner Studien­zeit in mehreren Unter­nehmen im Finanz­sektor in Deutschland und auch im Ausland gearbeitet. Check!

Bedingung 4: Eine Universität, wo ich mich während des Studiums persönlich, professionell und vor allem menschlich weiterentwickeln kann. Jede Veranstaltung, jede “Bib-session”, jedes Praktikum, jeder “corporate workshop” und mein Freundeskreis, den ich geschaffen habe, haben definitiv dazu beigetragen, mich zu der selbstbewussten, ambitionierten und disziplinierten Person zu entwickeln, die ich heute bin.

Was Sie wahrscheinlich aus diesem Bericht mitnehmen sollten, liebe Leser*innen: BWL an der Universität Mannheim zu studieren hat das “Studiumkapitel” meines Lebens zu einem Bestseller gemacht.

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